Holzappel/Limburg. Sammeln lohnt sich, besonders wenn es einem guten Zweck dient und der Umwelt zugute kommt. Mit dieser lobenswerten Einstellung waren die Schülerinnen und Schüler der Esterau-Grundschule Holzappel seit Monaten den leeren Blechdosen auf der Spur, die sie zu Hause und überall sonst ergattern konnten. Nachdem die zwei an ihrer Schule bereitgestellten Container bis obenhin gefüllt waren, wanderte das wertvolle Leergut in die Blechwarenfabrik Limburg. Hier wird es zu handlichen „Paketen“ zusammengepresst, die als Rohmaterial der Wiederverwendung zugeführt werden.
Wie das praktisch vor sich geht und was man im Einzelnen aus dem wertvollen Weißblech herstellen kann, das konnten die 24 Acht- bis Neunjährigen der Klasse 3 b jetzt auf Einladung des Limburger Werkes vor Ort hautnah miterleben. Mit großem Interesse verfolgten sie das Schaustück, wie ihre „gesammelten Werke“ in einer Schredder-Anlage verschwanden und als klein gehäckselter Blechschrott wieder zum Vorschein kamen.
Überhaupt hatten sich die engagierten Esterauschüler unter der Anleitung ihrer Klassenleiterin Claudia Passow optimal auf ihre „Exkursion“ in die Welt der Dosenfabrikation vorbereitet. Das bewiesen sie im Beisein der Geschäftsführerin Hiltrud Weimar und weiterer leitender Mitarbeiter des Werkes mit einer perfekten Präsentation zum Thema „Recycling und Wiederverwendung von Wertstoffen“. Besonders wichtig war ihnen dabei der Hinweis auf die Bedeutung ihrer Sammelaktion für den gebotenen sparsamen Umgang mit kostbaren Rohstoffen als Beitrag zum Umweltschutz.
Beim anschließenden Rundgang durch die Betriebshallen, an dem auch die Schuldirektorin Eleonore Schiebel und Sven Gerheim als Vorsitzender die Fördervereins der Esterauschule teilnahmen, staunten die Grundschüler über die hoch technisierten und voll automatisierten Arbeitsgänge vom Rohprodukt in Form hauchdünner Stahlblechtafeln bis zur gebrauchsfertigen Dose.
Die besondere Überraschung der informativen und erlebnisreichen Führung durch die Fabrikationshallen des Werkes mit derzeit 300 Beschäftigten hatte sich Hiltrud Weimar für den Abschluss des Besuchsprogramms aufgehoben. Als Anerkennung für die engagierten Dosensammler aus Holzappel überreichte sie dem Fördervereinsvorsitzenden Sven Gerheim einen symbolischen Scheck im Wert von 1000 Euro. „Mit der Spende unterstützt unser Betrieb zugleich die Teilnahme der Esterauschule an dem Gesundheits-Projekt „Klasse 2000“, betonte die Geschäftsführerin.
„Klasse 2000“ ist das bundesweit größte Programm zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltvorbeugung im Grundschulalter. Es begleitet die Kinder der teilnehmenden Schulen und stellt erprobtes Unterrichtsmaterial für die Lehrer zur Verfügung. Zusätzlich gestalten speziell ausgebildete Gesundheitsförderer pro Schuljahr zwei bis drei spannende Unterrichtseinheiten und verleihen dem Thema „Gesundheit“ damit einen besonderen Stellenwert im Lehrplan der Schule.
Willi Schmiedel